Bezirkspolitik stimmt für „Walter-Wächter-Platz“

Die Eimsbütteler Bezirksversammlung hat sich dafür ausgesprochen, dass der bislang namenlose Sportplatz an der Gustav-Falke-Straße künftig „Walter-Wächter-Platz“ heißen soll. In ihrer gestrigen Sitzung folgten die Mitglieder einstimmig einer entsprechenden Empfehlung des Kerngebietsausschusses auf Antrag von SPD und GRÜNEN. Walter Wächter war ein Eimsbütteler Fußballer jüdischen Glaubens, der wegen seines Widerstands gegen das NS-Regime verfolgt wurde.

„Wir haben die Anregung des FC Alsterbrüder gerne aufgenommen“, sagt Ralf Meiburg, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Eimsbüttel. „Es ist schön, dass der Sportplatz – nicht zuletzt dank der Förderung aus Sondermitteln der Bezirksversammlung – nicht nur einen neuen Kunstrasen, sondern auch einen Namen hat.“

Bislang wurde der Sportplatz meist nach seiner Lage als „Gustav-Falke-Platz“ bezeichnet. Der FC Alsterbrüder hatte sich als Hauptnutzer von dem seiner Meinung nach nationalistischen Gedankengut Falkes distanziert und die Neubenennung angeregt. Die Behörde für Kultur und Medien muss jetzt über das Votum der Eimsbütteler Bezirkspolitiker entscheiden.

Walter Wächter wurde 1913 in Hamburg geboren und wuchs in Eimsbüttel auf. Er war begeisterter Fußballer und spielte in den 20er Jahren in der Juniorenmannschaft des HSV. Wegen seines jüdischen Glaubens und seines Widerstands gegen die Naziherrschaft wurde er verfolgt, wegen „Beteiligung am kommunistischen Widerstand“ durch die Gestapo verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Haft gelang ihm 1938 die Flucht aus Deutschland. Später war er in Schweden Hochschuldozent und Professor.

Für weitere Informationen steht Ihnen gerne zur Verfügung:
Ralf Meiburg, Sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Eimsbüttel
Tel.: 0160 – 96 61 80 75

Tags:
,