Benennung des Sportplatzes an der Gustav-Falke-Straße als „Walter-Wächter-Platz“

Der überwiegend vom Fußball-Club Alsterbrüder von 1948 e.V. genutzte Sportplatz an der Gustav-Falke-Straße hat keinen offiziellen Namen und wird daher bislang meist „Gustav-Falke-Platz“ oder „Sportplatz Gustav-Falke-Str.“ genannt. Der FC Alsterbrüder distanziert sich ausdrücklich vom Gedankengut Gustav Falkes, eines nationalistisch gesinnten Schriftstellers, dem für sein Wirken im Dienst der Kriegspropaganda während des ersten Weltkriegs der preußische Rote Adlerorden verliehen wurde.

Der Verein spricht sich aus diesem Grunde dafür aus, den Sportplatz neu zu benennen und ist bei der Suche nach einem geeigneten Namensgeber auf das Schicksal von Walter Wächter aufmerksam geworden.
Walter Wächter wurde 1913 in Hamburg geboren und wuchs in Eimsbüttel auf. Er war begeisterter Fußballer und spielte in den 20er Jahren in der Juniorenmannschaft des HSV. Wegen seines jüdischen Glaubens und seines Widerstands gegen die Naziherrschaft wurde er verfolgt, wegen „Beteiligung am kommunistischen Widerstand“ durch die Gestapo verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach der Haft gelang ihm 1938 die Flucht aus Deutschland. Seine Eltern wurden 1941 von Hamburg nach Riga deportiert und dort ermordet.

Beschlussvorschlag

Die Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei der Behörde für Kultur und Medien dafür einzusetzen, dass der Sportplatz an der Gustav-Falke-Str. als „Walter-Wächter-Platz“ benannt wird.

Ralf Meiburg, Moritz Altner und SPD-Fraktion
Miriam Putz, Stefanie Könnecke und GRÜNE-Fraktion